Direkt zum Inhalt
Keine Diskriminierung von LGBTI*-Eltern
Rubrik

Gerichtsurteil in UK Keine Diskriminierung von LGBTI*-Eltern

co - 09.07.2020 - 11:35 Uhr

Adoptionsagenturen in Großbritannien dürfen gleichgeschlechtliche Paare nicht diskriminieren – wohl aber Eltern mit abweichender Religion. Das entschied jetzt ein Gerichtsurteil.

2019 setzte die Regierungsagentur Ofsted die Bewertung von Adoptionsagentur Cornerstone während einer Inspektion von „gut“ auf „verbesserungswürdig“, weil diese diskriminiert: Antragsteller forderte man dort stets dazu auf, „homosexuelles Verhalten zu unterlassen“.

Cornerstone verklagte die Regierungsagentur: Man „missbrauche“ die Regulierungsfunktion und sei religiösen Überzeugungen gegenüber nicht neutral. Diese Woche entschied Richter Julian Knowles, dass Cornerstone Bewerber nur aufgrund ihrer Religion ablehnen darf. Er erklärte dazu: „Das Gesetz verlangt von Cornerstone, schwule Männer und lesbische Frauen als potenzielle Pflegeeltern zu akzeptieren.“ Man dürfe sich aber auf ausschließlich evangelische Bewerber beschränken.

Cornerstone-Vorsitzende Sheila Bamber war laut BBC „traurig“ über das Urteil, das ihren „auf der Bibel basierenden“ Glauben an die christliche Ehe nicht anerkenne. Man müsse jetzt erst einmal „im Gebet“ erkunden, ob und wie man die Arbeit fortsetzen wolle.

Auch Interessant

Groteske Gerichtsfarce

42 Menschen wegen Pride vor Gericht

In der Türkei stehen aktuell 42 Menschen wegen der Teilnahme an einem Pride vor Gericht. Pikant dabei: Jetzt zeigt ein Gutachten die Polizeigewalt.
Ehe für alle

Liechtenstein beschließt Homo-Ehe

Freude! Als letztes deutschsprachiges Land hat jetzt auch Liechtenstein die Ehe für alle beschlossen. Ab 2025 können Schwule und Lesben "Ja" sagen!
IDAHOBIT 2024

Massen-Outing oder Bundesrat-Klatsche?

Der IDAHOBIT 2024 wird spannend: Zwischen Gedenken, Aktivismus gegen Homophobie, Selbstbestimmungsgesetz im Bundesrat und Massen-Outing im Fußball...
Offene Fragen

Reformpläne für Regenbogenfamilien

Justizminister Buschmann (FDP) zeigt sich zuversichtlich, dass die Reform für Regenbogenfamilien kommt - es gebe aber auch noch "offene Fragen"...