„Mein Körper, meine Sache“ Der Kampf einer jungen russischen Künstlerin
Die 27-jährige Künstlerin Julia Zwetkowa kämpft mit ihren Werken gegen Russlands Zensurmaschine sowie für LGBTI*- und Frauenrechte – und eckt damit immer wieder an. Für eine Zeichnung gleichgeschlechtlicher Paare mit Kindern unter der Überschrift „Familie ist, wo Liebe ist“ wurde sie Anfang des Monats zu einer Strafzahlung von 75.000 Rubel (926 Euro) verurteilt. Wegen ihrer Zeichnungen von nackten Frauen in der Bilderserie „Eine Frau ist keine Puppe“ muss sie sich wegen der Verbreitung von Pornografie im Internet verantworten. Dafür könnten der Künstlerin nun zu bis zu sechs Jahren im Straflager drohen.
Aufgrund ihres Einsatzes für die LGBTI*-Community ist die Feministin mittlerweile landesweit bekannt. Viele prominente Russen, Menschenrechtsaktivisten und Politiker verurteilen das Vorgehen gegen die Künstlerin. Feministinnen im ganzen Land demonstrieren unter der Parole „Mein Körper, meine Sache“ gegen Gewalt an Frauen und für mehr Rechte. „Diese Unterstützung tut gut“, so Zwetkowa laut dem Stern. Dennoch sei der Hass gegen sie und ihre Mutter schwer auszuhalten.