Direkt zum Inhalt
Neues Gender-Verbot
Rubrik

Neues Gender-Verbot Aus für die Gender-Sprache an Schulen und im offiziellen Schriftverkehr

ms - 16.08.2023 - 12:00 Uhr

Und da war es eines mehr – das nächste Bundesland verbietet jetzt final die Gender-Sprache an den Schulen: Sachsen-Anhalt. Gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“ machte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) dabei klar, dieses Verbot gelte sowohl für den Unterricht wie auch für den offiziellen Schriftverkehr. Zuletzt war immer wieder über ein solches Verbot im Bundesland gesprochen worden, nun wurde es abschließend vom Bildungsministerium festgelegt.

Immer mehr Bundesländer sagen Nein

Das Ministerium begründet die letztgültige Entscheidung mit dem jüngsten Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung, der erst Mitte Juli zum dritten Mal in Folge über die Verwendung der Gender-Sprache diskutiert und diese erneut abgelehnt hatte. Der Ratsvorsitzende Josef Lange hatte dazu bekräftigt, dass Zeichen wie Doppelpunkt, Sternchen oder Unterstrich nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie gehören und ihre Verwendung zu einer Reihe von grammatischen Folgeproblemen führen würde.

Sachsen-Anhalt reiht sich damit in die Riege mehrerer Bundesländer ein, die sich bereits gegen das Gendern ausgesprochen haben, sei es nun durch direkte Verbote oder Verzichtserklärungen, zuletzt kam auch Berlin mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner hinzu. Zuvor lehnten bereits Thüringen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein oder auch Baden-Württemberg dies ab.

Mehrheit lehnt Gendern ab, Grüne üben Kritik

Nach wie vor wird die Gender-Sprache nicht nur von der Mehrheit der gesamten Gesellschaft, sondern auch von Lehrern, der Generation Z und jungen Mitgliedern der LGBTI*-Community mehrheitlich abgelehnt. Als erste Medienanstalt hatte sich in diesem Jahr auch der WDR gegen das Gendern ausgesprochen. Auch parteipolitisch ist das Gendern kein Erfolg, Mitglieder aller demokratischen Parteien im Bundestag lehnen mehrheitlich das Gendern ab, selbst Anhänger der Grünen sowie der Linken (Studie Infratest Dimap 2021).

Kritik am Verbot in Sachsen-Anhalt kam indes nur von der Grünen-Landtagsfraktion, die erklärte, die Entscheidung des Bildungsministeriums führe zu unnötiger Konfrontation und Spaltung, das Land verrenne sich in einen Kulturkampf.

Auch Interessant

Düstere Entwicklung

LGBTI*-Ablehnung im EU-Parlament

Die LGBTI*-Organisation hat das neu zusammengestellte EU-Parlament überprüft: 35 Prozent der Abgeordneten sind inzwischen gegen LGBTI*-Rechte.
Digitale LGBTI*-Zensur?

Keine LGBTI*-Themen für Kinder?

Sollen LGBTI*-Inhalte online für alle US-Jugendlichen künftig zensiert werden? Diese Angst besteht jetzt durch zwei neue Gesetzesvorhaben.
Ghanas Richter bleiben hart

Anti-Homosexuellen-Gesetz bestätigt

Die bloße Existenz von Homosexuellen wird in Ghana strafbar - dieses Gesetzesvorhaben bestätigte jetzt der Oberste Gerichtshof des Landes.
Kim Davis und kein Ende

Gefährlicher Angriff auf die Homo-Ehe

Die homophobe Ex-Standesbeamtin Kim Davis klagt jetzt die Homo-Ehe in den USA an. Das Problem: Sie könnte damit inzwischen durchaus Erfolg haben.