„Nicht zu rechtfertigen“ Viktor Orbán wütend auf Parteifreund József Szájer
Fidesz-Politiker József Szájer trat am vergangenen Wochenende überraschend von seinem Posten als EU-Abgeordneter zurück. Grund war seine Teilnahme an einer illegalen schwulen Sex-Party in Brüssel (SCHWULISSIMO berichtete). Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán ist wütend auf seinen Parteigenossen: Sein Handeln sei „inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen“. Es entspreche nicht „den Werten unserer politischen Familie“.
Szájer prägte die homo- und transphobe Linie seiner Partei entscheidend mit. Er war maßgeblich an der jüngsten LGBTI*-feindlichen Verfassungsänderung beteiligt (SCHWULISSIMO berichtete). Die ungarische Opposition wirft der Regierungspartei nun Scheinheiligkeit vor: Man predige Christentum, Familie Moral und traditionelle Geschlechterrollen, lebe aber völlig von diesen Werten entfernt.
Wie die Bild berichtet, hatte die Polizei am Freitag vor Szájers Rücktritt bei einer Corona-Party in einer Privatwohnung 25 Männer vorgefunden. Der Organisator erinnerte sich: „Plötzlich war mein ganzes Wohnzimmer voller Bullen“, die sofort nach den Personalausweisen verlangten. „Aber wir hatten nicht einmal Hosen an“. Die Veranstaltung wurde aufgelöst und die Teilnehmer verwarnt.