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Ungarn zieht sich aus dem Eurovision Song-Contest zurück
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Verweigerte Teilnahme Ungarn zieht sich aus dem Eurovision Song-Contest zurück

co - 28.11.2019 - 13:00 Uhr

Ungarn wird im nächsten Jahr nicht am Eurovision Song-Contest teilnehmen. Offiziell wurden keine Gründe dafür genannt. Man vermutet jedoch, dass der Wettstreit der rechten Regierung des Landes und deren Medien-Chefs zu LGBTI*-freundlich sei.

Dieser Vermutung liegt nicht zuletzt deren gesteigerte homophobe Rhetorik zugrunde: Der amtierende Premierminister Viktor Orbán ist gegen Migration. Um dieser entgegenzuwirken führte er eine auf Reproduktion ausgelegte Familienpolitik ein. Diese unterstützt natürlich nur traditionelle Familien. Ein Sprecher des ungarischen Parlaments verglich Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare außerdem mit Pädophilie.

Ein Mitarbeiter des ungarischen öffentlich-rechtlichen Senders MTVA sagte dem Guardian, der Rückzug habe ihn nicht überrascht. Die Medien seien das Sprachrohr der Regierung: Mit Ausnahme der jährlichen Budapest Pride sei es ihnen untersagt, positive Berichte über LGBTI*-Rechte zu verbreiten.

Der regierungstreue TV-Kommentator András Bencsik begrüßte den Schritt und nannte Eurovision eine „homosexuelle Flotte“: Daran nicht teilzunehmen könne der geistigen Gesundheit des Landes nur zugute kommen.

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