Victim Blaming New Yorker Väter verklagen Schule
Kurz nachdem Jason Cianciotto und sein Ehemann 2017 einen Adoptivsohn aufnahmen, outete dieser sich ihnen gegenüber als schwul. Also wählte das Paar für den damals Elfjährigen die Albert Shanker School for the Visual Performing Arts in der Hoffnung, dass er dort LGBTI*-Mitschüler*innen findet oder zumindest akzeptiert wird. Leider wurde diese Hoffnung bitter enttäuscht – laut dem Business Insider entpuppte die Schule sich als „feindseliges und gefährliches Umfeld“: Während der nächsten zwei Jahre wurde er wiederholt homophob beleidigt und attackiert.
Die geistige Gesundheit des Kindes, das sowieso schon an PTSD, Epilepsie, Angst- und Lernstörungen litt, verschlechterte sich rapide: Der Junge verletzte sich selbst, wollte sich schließlich umbringen. Die Schule weigerte sich, gegen das Mobbing vorzugehen – behauptete sogar, der Junge hätte sich manche Vorfälle ausgedacht oder trage selbst die Schuld daran. Religiöse Drohungen, dass er „zur Hölle verdammt“ sei, entschuldigte man mit der „Meinungsfreiheit“, die er akzeptieren lernen müsse. Während dessen beschwerten sich andere Eltern darüber, dass der Junge „bevorzugt behandelt“ werde.
Jetzt verklagen Cianciotto und sein Mann New Yorks Schulbehörde, den Bildungsausschuss für New York und mehrere Mitarbeiter*innen der Schule. Denn eigentlich bestimmt New Yorks „Dignity for All Students Act“, dass Schulen alle Vorfälle von Mobbing oder Diskriminierung aufzeichnen und dagegen vorgehen müssen.