Weg von der Todesstrafe Der Sudan entschärft seine Straf-Maßnahmen
Die Regierung des Sudans hat einige Reformen beschlossen, die Kapitalstrafen für „Sodomie“ abschaffen. Das heißt, dass man dort für gleichgeschlechtlichen Sex nun nicht mehr hingerichtet oder ausgepeitscht wird. Das ist zwar ein Schritt nach vorne, aber noch lange keine Legalisierung. Anstatt der körperlichen Strafen will man nämlich die Gefängnisstrafe auf bis zu sieben Jahre anheben. Diese soll für jegliche Art von penetrativem Analsex gelten.
„Es gab Freude und Hoffnung“, so Noor Sultan von der LGBTI*-Organisation Bedayaa über die Reaktionen in der Bevölkerung. Doch die politische Situation ist durch häufige Militärputschs oder das Aufflammen des alten Regimes äußerst instabil. Wie Sultan Out erklärte, werden mit den Reformen auch einige andere Verbrechen und Strafen abgeschafft. So zum Beispiel die Strafbarkeit von Apostasie (Abfall vom Glauben) und der kriminelle Tatbestand von Gedanken- und Glaubensfreiheit. Hinrichtungen sind für Erwachsene über 70 und für Kinder nicht mehr erlaubt. Neu im Strafregister ist das Verstümmeln der weiblichen Genitalien.