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Rubrik

GESELLSCHAFT Trauer im Frühling

kk - 10.04.2024 - 14:00 Uhr

Draußen blüht alles und alle um einen herum feiern das Leben, während man selbst in tiefer Trauer vergraben ist: Wer dieses Gefühl kennt, weiß wie schwer es ist, gerade im Frühling um einen geliebten Menschen zu trauern. Düstere Gefühle sind gefühlt in dieser Jahreszeit noch mehr ein Tabu und man fühlt sich noch mehr alleine. Wie man damit umgeht und Hilfe sowie Unterstützung für die Trauerbewältigung finden kann, fassen wir hier für Euch zusammen.

Das Unfassbare realisieren...

Es ist wohl das Schlimmste und Schockierendste im Leben, wenn ein geliebter Mensch plötzlich verstirbt: Allein die Vorstellung ist angsteinflößend und dennoch, es hilft vorbereitet zu sein – denn so banal es klingt, es ist unumstößlich wahr: Wir werden alle irgendwann sterben. Niemand will ihn sich vorstellen, diesen Moment, wenn einem mitgeteilt wird, dass ein geliebter Mensch gestorben ist: Und man kann sich vielleicht noch so viel mit dem Thema befassen, vielleicht wegen einer unheilbaren Krankheit sogar vorbereiten – die Trauer und der Schmerz wird einen dennoch unvermittelt treffen. Wie also damit umgehen? Dieser eine Moment teilt Leben in ein davor und ein danach und auch wenn man mit Angehörigen oder Freunden zusammen trauert, letztendlich bleibt man mit dem Leid doch allein und muss damit leben (lernen). Und genau dieses individuelle Trauern ist eine Folge der gesellschaftlichen Verdrängung des Todes. Das eigentlich Unfassbare zu realisieren, wird somit schwer, denn es fehlen oft verlässliche Riten. Was jedoch oft gleich ist und somit ein Leitfaden zur Hilfe darstellt, sind die vier Phasen der Trauer, die jeder meist durchläuft.

Die vier Phasen der Trauer....

Phase 1: Leugnen und Nicht-Wahrhaben-Wollen.

Phase 2: Wut und andere aufbrechende Emotionen.

Phase 3: Innere Auseinandersetzung mit dem Verlust.

Phase 4: Neuer Selbst- und Weltbezug.
 

Die erste Phase speist sich aus dem Schockzustand, in dem man sich durch den Tod eines geliebten Menschen befindet. Dieses Gefühl des völligen Erstarrtsein kann tagelang anhalten und in dieser Phase benötigt man eventuell Hilfe für die alltäglichsten Aufgaben von Außen. So schaffen es Trauernde anfänglich kaum, aufzustehen, sich anzuziehen oder zu essen. Verschwindet dieses erste Schockgefühl allmählich, brechen Emotionen der Wut auf und es wird nach einer Erklärung für das Unerklärliche gesucht. Betroffene geben sich die Schuld wie: „Hätte ich ihn am Rauchen gehindert, wäre er nicht an Krebs gestorben“. Oder: „Hätte ich verhindert, dass er an dem Tag Auto fährt, wäre es zu keinem Unfall gekommen“. Auch bei solchen irrationalen Überlegungen oder „Erklärungen“ ist es gut, wenn jemand einfach nur zuhört, ohne diesen Trauerschritt zu übergehen oder gar rationalisieren zu wollen. Laut Trauerbegleitern ist dies ein vollkommen normales und auch befreiendes Verhalten, das ebenfalls in die Kategorie Rituale fällt. In der dritten Phase beruhigt sich das Gefühlschaos zwar, dennoch werden immer wieder Erinnerungen daran wach, dass es den geliebten Menschen nicht mehr gibt. Diese Phase kann Wochen, aber auch Jahre dauern und ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Erst wenn diese Phase sich abschwächt, ist man nämlich in der Lage, die Welt und auch sich selbst neu zu sehen. Diese vier Phasen sind jedoch kein starres Schema, sie sind nur ein Hilfsgerüst mit ähnlichen Verhaltensmustern, die diese schwer zu fassenden Dinge erklären helfen.

Umgang und Hilfe...

So individuell diese Sinnsuche ist, so unterschiedlich ist auch die Art des Trauerns. Deshalb ist es auch für nicht direkt Betroffene wichtig, hier nicht von sich auf andere zu schließen. Auch Ratschläge was die Dauer einer Trauer anbelangt sind unangebracht, genauso wie banale Phrasen wie „das wird schon wieder“. Aufmunterungen sind hier Fehl am Platz, besser man beschränkt sich aufs Zuhören und Dasein und zeigt dem Trauernden auf diese Weise, dass man sie nicht alleine mit ihrem Schmerz lässt. Speisen Sie ihn jedoch nicht mit Worten ab wie „Lass mich wissen, wenn Du etwas brauchst“. Unterstützen Sie ihn lieber aktiv: Bringen Sie kleine Geschenke vorbei oder laden Sie ihn zum Essen ein.

Sich anderen Menschen mitzuteilen, hat sich jedenfalls darüber hinaus stets als hilfreich erwiesen, denn daraus entstehen auch gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Besuche von Konzerten oder Kinofilmen, die dem Leben wieder eine gewisse Struktur geben. Aber nicht nur Menschen können im Trauerfall helfen, oft sind es gerade Tiere, die Trost spenden ohne eine Erwartungshaltung zu haben. Viele Trauernde holen sich deshalb in dieser Lebensphase ein Haustier wie eine Katze oder einen Hund. Und darüber hinaus ist ein Haustier auch eine Verantwortung sowie eine alltägliche Aufgabe: Sie motivieren sich dem Leben erneut zu öffnen. Und genau das ist vielleicht auch das Geheimnis von Leben und Tod: Sich klar zu machen, wie wertvoll jeder gelebte Tag ist. 

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