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Wohn- und Bautrends
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Living Wohn- und Bautrends

kk - 23.09.2022 - 17:00 Uhr

Wer derzeit mit dem Gedanken spielt, sich ein eigenes Häuschen oder Wohnung zuzulegen, muss mit hohen Kosten rechnen. In den letzten Jahren haben die Immobilienpreise stark zugelegt, so haben sich die Preise zwischen 2009 und 2019 im Schnitt um rund 55 Prozent verteuert. Und während der Corona-Pandemie stiegen die Preise weiter enorm, wobei insbesondere die Metropolregionen und umliegenden Gebiete die höchsten Preissprünge verzeichneten.

Der Bedarf an Wohnraum steigt und pro Jahr werden in Deutschland über 100.000 neue Objekte genehmigt: Die meisten von uns leben in Miete, häufig in Mehrfamilienhäusern. Laut Statistik besteht ein Viertel aller Wohnungen aus vier Räumen, wobei die Einwohner im Durchschnitt etwa 44 m² Wohnraum zur Verfügung haben. Anhand von Bautrends lässt sich erkennen, wie sich die Ansprüche und Anforderungen der BewohnerInnen verändert haben.

Laut Experten bleibt dieser Trend erst einmal bestehen, zumal auch die steigenden Energie- und Rohstoffkosten miteinkalkuliert werden müssen. Andere Immobilienbranchenkenner sehen jedoch auch eine baldige Trendumkehr in Sachen hohe Preise. Welche weiteren Immobilien-Trends das zweite Halbjahr prägen werden, verraten wir hier.

Smart Homes

2022 scheint der endgültige Durchbruch für Smart Homes zu werden, denn sie gestalten das Wohnen entspannter und effizienter: Komfort durch automatisierte Haushaltshelfer, Sicherheit durch smarte Maßnahmen und Energieeffizient durch schlaue Heizungssteuerung – das sind alles überzeugende Argumente, die überzeugen und werden daher von Anfang an in die Planung einer Immobilie integriert. Aber auch das Auf- bzw. Nachrüsten in Sachen Smart Home liegt 2022 voll im Trend.

Energieeffizienz

Die steigenden Kosten in Sachen Energie befeuern diesen Trend zur Energieeffizienz 2022 weiter: Immobilien müssen daher mit einem drastisch reduzierten Energieverbrauch daherkommen und am besten mit der Nutzung von erneuerbaren Energien ausgestattet werden. Schon im Planungsprozess sollten daher Faktoren wie die Gebäudenutzung, Größe, Ausrichtung beachtet werden.

Nachhaltigkeit

Ein großes Thema in Zeiten von Energiekrisen und steigenden Rohstoffpreisen: Nachhaltiges Bauen ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Bei diesem Trend spielen erneuerbare Baumaterialien wie zum Beispiel Holz eine wichtige Rolle, da es sich aber eigentlich um viel mehr als nur einen Trend handelt, ist hier ein umfassendes Konzept nötig: Von der Planung bis hin zu den Materialien ist hier alles gemeint. Dabei kann es sich um einzelne Objekte handelt, aber auch um ein übergreifendes Konzept für mehrere Projekte oder gar ganze Stadtteile.

Energieeffizienz

Energieeffizientes Bauen hat das zukunftsweisende Ziel, den Energieverbrauch von Immobilien zu minimieren: Erneuerbare Energien und eine starke Dämmung gehören hier in erster Linie dazu. Aber auch bei bereits bestehenden Immobilien ist dies ein wichtiger und bleibender Trend, denn diese Objekte müssen zwingend in Sachen Isolierung oder auch bei der Beheizung durch Öl oder Gas „nachgerüstet“ werden.

Wohn- und Bautrends

Modularität

Modulares Bauen ist ebenfalls ein prägender Trend 2022: Immer mehr Baufirmen arbeiten deshalb an individuellen Wohnlösungen, bei denen Wohnungen und Gebäude in Fabriken vorgefertigt und dann vor Ort zusammengesetzt werden. Diese Methode senkt auch die Kosten, die hier wesentlich günstiger als beim konventionellen Bau sind. Und auch die Bauzeit kann wesentlich kürzer ausfallen als beim klassischen Baumeisterhaus.

Homeoffice

Während Corona war das Homeoffice eine Notlösung, um weiterhin arbeiten zu können und Firmen am Laufen zu halten: Aber viele ArbeitnehmerInnen gefiel diese Zwischenlösung in den eigenen vier Wänden und das Büro zu Hause wurde zum regelrechten Wohn-Hit. Darauf hat natürlich auch die Immobilienbranche reagiert und in vielen Unternehmen setzten nun auf hybride Bürokonzepte sowie geteilte Arbeitsplätze. Arbeiten von Zuhause ist die Zukunft. Insofern zählt die Homeoffice-Entwicklung zu den wichtigsten Trends in Sachen Immobilien 2022.

Flexibilität

Ähnlich wie beim flexiblen Arbeiten ist dieser Trend auch bei anderen Nutzflächen sichtbar, auch wenn Immobilie ja eigentlich vom lateinischen „im-mobilis“‚ also unbeweglich stammt. Die Nachfrage nach schnell und leicht veränderbaren Nutzflächen, sowohl privat als auch gewerblich, steigt kräftig an. Privat muss man eventuell auf neue Situationen reagieren können und braucht Platz für Nachwuchs, ein neues Hobby oder Büro. Und auch Firmen wollen auf neue Herausforderungen effizient reagieren können und setzen beispielsweise auf anpassbare Meetingräume. Der Trend zur Flexibilität ist daher ein wichtiger für innovative Bauunternehmen und Immobilienentwickler.

Self-Storage

Da Wohnraum immer teurer wird, wird auch die durchschnittliche Wohnfläche in Deutschland immer geringer: Doch wohin mit all den Sachen, die einem im Alltag lieb geworden sind? Der Trend zu Self-Storage Flächen beantwortet diese Fragen. Mit Mikro-Lagerflächen können persönliche Gegenstände oder auch Möbel kurz- oder langfristig eingelagert werden. So lässt sich in dem eigenen Zuhause Platz schaffen, ohne dass man persönliche Dinge wegwerfen muss. Die Anbieter solche flexiblen Self-Storage-Angebote können sich 2022 über eine steigende Nachfrage nicht beklagen.

Digitalisierung

Ein Trend, der natürlich alle Bereiche unseres Alltags und unserer Arbeit umfasst, ist die Digitalisierung: Auch in der Immobilienbranche gibt es inzwischen viele Start-Ups, die neuen Lösungen und Konzepte anbieten. Von der Planung bis zum Bauen werden Prozesse so effizienter, egal ob es sich um Facility Management Software zur Koordination von Wartungsmaßnahmen und Reparaturen handelt oder um digitale Konzepte für eine verbesserte Immobiliensuche und Finanzierungskonzepte für Käufer bis hin zu Marktanalysen.

Virtualität

Ein weiterer digitaler Trend ist der der virtuellen Besichtigung eines Objekts: Ebenfalls aus der Not durch die Pandemie geboren, entwickelten Anbieter die Möglichkeit Immobilien anzusehen, ohne direkt vor Ort sein zu müssen. Ähnlich wie beim Home Office haben Interessenten diese bequeme Möglichkeit auch weiterhin gerne genutzt. Die dazu notwendige Hard- und Software, um Immobilien zu scannen und dann virtuell darzustellen, wurde in der letzten Zeit immer leistungsfähiger und zudem günstiger. Die Pandemie sorgte für die notwendige Nachfrage. Aber nicht nur die Immobilienbranche hat die Vorteile der Virtuellen Realitäten erkannt. Immer mehr Möbelhäuser bieten ihre Kollektion virtuell an. Mit der geeigneten Software können Kunden so eine Wohnung somit nicht nur besichtigen, sondern sogar virtuell einrichten.

Urban Gardening

Wegen der anhaltenden Energiekrise und ein bisschen auch wegen der Pandemie wollen immer mehr Menschen unabhängiger von globalen Lieferketten werden und zum Selbstversorger werden: Zumindest zum Teil kann man den Lebensmittelbedarf aus eigenem Anbau decken, so dass Urban Gardening immer beliebter wird. In Städten braucht man dazu kreative Konzepte und so werden Balkone mit Hochbeeten ausgestattet oder auch Dachgärten angelegt.

Begrünung

Die massive Versiegelung durch Immobilien sorgt für eine weitere Aufheizung unserer Städte: Beschattungen und Begrünungen werden also eine wichtige Rolle beim zukünftigen Bauen spielen (müssen), um die Temperaturen in den immer heißer werdenden Sommerjahren signifikant zu senken. Daher werden immer mehr Dächer mit Gras, Büschen oder sogar Bäumen bepflanzt. An den Fassaden können Kletterpflanzen oder spezielle Konstruktionen angebracht werden, die Pflanzen weiteren Lebensraum bieten. Dieser Trend ist zwar schwierig umzusetzen, denn mach braucht viel Fachwissen um Gebäude durch Wurzeln und Wasser nicht zu beschädigen, aber die Vorteile sind unschlagbar – Kühlung, Energiekostensenkung, Klimaschutz und Erholung werden durch mehr Begrünung erreicht.

Fazit

Die großen Immobilientrends sind hauptsächlich auf Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit ausgerichtet: Angesichts der immer komplizierter werdenden Welt mit ihren anhaltenden Krisen wird diese Entwicklung aber wohl auch noch die nächsten Jahre anhalten.

Trotz aller Trends in Sachen Virtualität, Digitalisierung und Smart-Homes ist auch der große Wunsch nach Begrünung und Beschattung bemerkbar: Beides ist kein Gegensatz, denn clever miteinander kombiniert, führt dies zu mehr Energieeffizienz, Komfort und Klimaschutz. Die Zukunft wird also noch effizienter, lokaler, wahrscheinlich auch kleiner – der Bausektor, aber auch die Kunden sollten sich bald an diese neuen Faktoren beim Hausbau gewöhnen.

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