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Lückenfüller Alles was man in Sachen Zahnimplantate wissen sollte

kk - 17.10.2022 - 17:00 Uhr

Eines Tages ist soweit: Ein Zahn wackelt oder muss gar raus! Aber keine Panik, die moderne Medizin hat mit der Erfindung von Zahnimplantaten hier einen großen Schritt für unsere Gesundheit und Optik getan. Alles rund um die praktischen Lückenfüller verraten wir Euch im Folgenden:

 

Was ist ein Zahnimplantat?

Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine künstliche Zahnwurzel samt Aufbau – entweder Kronen, Brücke oder auch herausnehmbarer Zahnersatz –, die per kleinem operativen Eingriff im Kieferknochen verankert wird und eine (oder mehrere) Zahnlücke schließt. Diese Zahnwurzeln werden aus Titan hergestellt, das besonders widerstandsfähig und gut verträglich ist. Im Endeffekt besteht ein Implantat dann mehreren Teilen, nämlich dem Implantatkörper, der wie eine künstliche Wurzel im Kieferknochen befestigt wird und dort einheilt. Dazu gehört ein Implantataufbau (Abutment), der als Zwischenstück zwischen Körper und Zahnersatz fungiert und als letztes die Implantat-Krone (Suprakonstruktion), die auf den Aufbau geschraubt wird und den neuen künstlichen Zahn darstellt.

 

Was sind die Vorteile des Implantats:

Zunächst ist da das wichtige Gefühl, dass sich Implantate im Alltag wie die eigenen gesunden Zähne anfühlen – dies kann eine kostengünstigere Vollprothese nicht leisten. Implantate gelten meist als schonender als Brücken, für die man ausreichend gesunde und stabile Zähne als „Pfeiler“ braucht, die noch dazu abgeschliffen und überkront werden müssen. Zudem sitzen Implantate absolut fest und sind eine weit ästhetischere Lösung, denn sie ersetzen verloren gegangene Zähne passgenau. Des Weiteren verhindern sie einen Knochenschwund, denn ein nicht mehr belasteter Knochen bildet sich immer weiter zurück und Betroffene erhalten ein „eingefallenes“ Aussehen.

 

Wie geht der Zahnarzt vor?

Im Vorabgespräch wird die Art des Zahnimplantats besprochen, genauso wie Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme. Eine spezielle Röntgen-Aufnahme bildet dann die individuelle Abformung der Kiefer ab und dient als Grundlage für entsprechende Gipsmodelle. Sollte im Implantationsgebiet zu wenig Knochen vorhanden sein, muss dieser noch vor der Behandlung aufgebaut werden.

 

Wie ist der Ablauf der Behandlung?

Ambulant und mit örtlicher Betäubung wird das Setzen des Zahnimplantats vollzogen: Dazu wird die entsprechende Mundschleimhautstelle über dem Kiefernkochen mit einem kleinen Schnitt geöffnet und dann per Bohrer anhand der Planungsschablone ein Loch hineingefräßt. Darin wird das Implantat eingeschraubt und zunächst mit Deckel versehen. Nun muss die Knochensubstanz und das Zahnfleisch zuwachsen bis sie das Implantat verschließen – das kann zwischen sechs Wochen und neun Monaten dauern – im Durchschnitt sind es drei Monate. Nach dieser Einheilungsphase wird das Zahnfleisch durch einen Laser oder eine Stanze erneut geöffnet und der Zahnersatz auf dem Implantat befestigt. Es gibt aber auch eine einphasige Methode bei der Einfräßung und Einschraubung in einem Schritt erfolgt: Dabei werden Implantate genutzt, die durch das Zahnfleisch hindurchreichen und so gleich ein provisorischer Zahnersatz befestigt werden kann. Man hat dann gleich ein neues vollständiges Gebiss, es besteht jedoch die Gefahr, dass das Implantat nicht anwächst.

 

Welche Risiken und Schmerzen gibt es?

Die Behandlung selbst ist dank örtlicher Betäubung nicht schmerzhaft, man spürt lediglich die Vibration des Bohrers. In der Mundschleimhaut können danach leichte Schmerzen auftreten, die jedoch nach einigen Tagen abklingen. Komplikationen treten ebenfalls sehr selten ein, auch Schwellungen gehen schnell zurück. Direkt nach der Implantation sollte man jedoch auf körperliche Anstrengungen verzichten, genauso wie auf Zigaretten, Alkohol und Kaffee. Zwischen Implantat und Zahnfleisch kann es allerdings zu bakteriellen Infektionen kommen, deshalb ist auf eine extrem gute und sorgfältige Mundhygiene zu achten. Durch Entzündungen können nämlich auch Implantate verloren gehen und ein halbjährlicher Vorsorgebesuch beim Zahnarzt ist demnach weiterhin notwendig.

 

Wer sollte sich für ein Implantat entscheiden?

Eine Altersgrenze gibt es hier nicht und die Erfahrungen sind bei den meisten Patienten positiv. Vor allem, wer unter großen Lücken leidet, sollte sich für Implantate entscheiden. Menschen mit herabgesetzter Immunabwehr und mit nicht medikamentös eingestellter Diabetes wird von Implantaten abgeraten. Ebenfalls Personen mit schweren Herzerkrankungen, fortgeschrittener Osteoporose oder Blutgerinnungserkrankungen. Auch bei Rauchern ist das Einsetzen der Implantate mit erhöhtem Risiko verbunden.

 

Wie lange hält ein Implantat und wie viel kostet es?

Die Haltbarkeit liegt bei mindestens zehn bis 15 Jahren, oft auch noch länger. Es handelt sich dabei also um eine langfristige Investition und gerade in Sachen Zahnersatz sollte langfristig geplant und gedacht werden. Dabei sollte für diese auf eine besonders gründliche Mundhygiene geachtet werden, neben dem sorgfältigen Putzen sind hier zum Beispiel Zahnzwischenraumbürsten sehr empfehlenswert. Die Kosten können aber sehr hoch sein, weshalb im Vorfeld rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen werden sollte: Je nach Aufwand und Material liegen die Kosten zwischen 1.000 und mehreren Tausend Euro – dafür hat man dann aber auch etwas stabiles und schönes für sein Gebiss – damit man auch weiterhin kräftig zubeißen kann!

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