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Wohntrend 2021 // © onurdongel

Wohntrend 2021 Nachhaltige Einrichtungstipps

kk - 09.02.2021 - 09:00 Uhr

Die eigenen vier Wände wurden letztes Jahr wegen Corona für die meisten zum Rückzugsort und Ressort: Und so wurde auch bewusst, wie wichtig eine schöne wie sinnvolle Einrichtung der Wohnung ist. Ein wichtiges Merkmal spielt dabei das Thema Nachhaltigkeit, das auch in der Zukunft nachhallen wird und unsere Beziehung zu Einrichtung, Möbel und Deko ändern wird. Die Corona-Krise hat uns zwar bereits Innehalten lassen, doch die Klima-Krise wird nochmal um einiges herausfordernder und zwingt uns alle in Sachen Nachhaltigkeit umzudenken. Wir können unseren kleinen Teil dazu beitragen, indem wir uns für umweltfreundliche Materialien, lange Lebensdauer und soziale Aspekte in unserer Einrichtung entscheiden.

10 nachhaltige Tipps sowie Ideen für eure Wohnung findet Ihr im Folgenden und es sind dabei bestimmte Kriterien, die die Leitlinien vorgeben:

Regionalität
Mit nur einem Klick ist das Dekomaterial aus China im Internet bestellt oder Ware aus mehreren tausend Kilometer Entfernung geordert: Diese Bequemlichkeit hat jedoch ihren eigenen Preis, denn wir hinterlassen wir wegen der langen Lieferwege einen unnötig hohen CO2-Abdruck und belasten unsere Umwelt massiv. Die Alternative sind regional hergestellte Möbel und Einrichtungsgegenstände, die genauso individuell und ungewöhnlich sein können wie eine Entdeckung in diversen Internet-Shops. Zudem unterstützen wir mit einem regionalen Kauf auch nachhaltig unsere Handwerksbetriebe und damit einen der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland. Leider sind nämlich die Lohn- und Arbeitsbedingungen bei vermeintlich günstigen Bestellungen im Ausland nicht zu durchschauen oder zutiefst ausbeuterisch den Arbeiter*innen gegenüber.

Handwerk
Handwerkskunst sollte dabei ebenfalls mehr in den Vordergrund gerückt werden als die massenhaft seriell hergestellten Möbel aus der Werbung: Mit schönen hochwertigen Materialien gefertigt, sind diese Möbel nämlich nicht nur nachhaltig, sondern auch meistens frei von Tropenhölzer wie Teak oder Bangkirai, auf das man unbedingt verzichten sollte. Es gibt inzwischen viele gute wetterbeständige Alternativen wie beispielsweise die Verwendung natürlich dauerhafter Hölzer wie Douglasie, Esche, Buche, Ahorn oder Lärche. Deshalb: am besten Möbel aus einheimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft kaufen. Mit derartigen individuellen und hochwertigen Möbeln vom lokalen Schreiner und mit Holz aus der Region, hilft man der Umwelt, der Wirtschaft und im Endeffekt sich selbst.
 

Pflanzen in den eigenen vier Wanden // © PIKSEL

Qualität
Wie auch im Kleidungsbereich wird in Sachen Einrichtung viel „Saisonware“ gekauft und dementsprechend viel weggeworfen: Da billig verarbeitet, lohnt es sich nicht, diese Produkte zu reparieren. Qualitativ hergestellte Möbel halten hingegen oft ein Leben lang und werden so Generationen über weitervererbt, denn früher kaufte man „Möbel fürs Leben“ – Tische, Betten oder Schränke waren so über viele Jahrzehnte im Einsatz und tragen damit auch viele schöne Erinnerungen in sich. Die Nachhaltigkeit hat hier dann sogar einen emotionalen Wert, denn am alten Schreibtisch von Opa lässt sich beispielsweise ein Homeoffice auch viel leichter ertragen als am seelenlosen Einheits-Büromobiliar.

Quantität
Dieses Thema ergibt sich zwangsläufig aus dem vorherigen: Denn die Konsumjagd nach immer neuen Trends erhöht auch die Masse an Wegwerfmöbeln, so dass immer mehr Müll entsteht und nachhaltig verhindert wird. Im Moment steigt zum Beispiel der Möbeleinkauf der Deutschen alle 10 Jahre um ganze 150 Prozent. Diese im Grunde sinnlose Schnäppchenjagd schadet langfristig unserem Geldbeutel und unserem Gewissen. Hergestellt wird nämlich meistens in Asien oder Osteuropa, wo zu unfairen Bedingungen produziert wird. Diese Sachen landen dann über lange klimaschädliche Transportwege in unseren großen Möbelketten, zu denen es inzwischen auch viele ökologische Alternativen gibt wie z.B. Allnatura, Grüne Erde oder 4betterdays.com. Um diesen Kreis aus Kaufen und Wegwerfen zu unterbrechen, kann man auch zu dem nächsten Punkt greifen:
 

billig und viel - statt langlebig und sparsam // © w-ings

Upcycling
Da Vintage-Möbel sowieso im Trend liegen, ist das Thema Upcycling doppelt angesagt: Nachhaltigkeit trifft hier nämlich auf Einzigartigkeit. Nicht nur Privatpersonen entscheiden sich immer öfter lieber dafür alte Möbel zu renovieren und damit aufzuwerten, sondern auch in Büros geht der Trend zu nachhaltigen und besonderen Unikaten im Vintage-Stil. So wird Beliebigkeit und Austauschbarkeit in Sachen Einrichtungsstil vermieden, aber ganz praktisch auch Müll. Beim nächsten Flohmarkt-Besuch entdeckt man also vielleicht ein altes besonderes Möbelstück, in das man sich spontan verliebt. Die Restaurierung dessen macht dann nicht nur Spaß, sondern ist auch ökologisch wie ökonomisch sinnvoll. Denn Second-Hand-Möbel sind oft nicht nur kostengünstiger, sondern auch immer nachhaltiger.

Recycling
Bereits wenn man mit dem Gedanken spielt, sich neue Möbel anzuschaffen, sollte man in der Planung an die Recyclingfähigkeit des Materials denken: Denn die Herstellungsweise ist ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeit. Wann ein Einrichtungsgegenstand möglichst klimafreundlich und recyclingfähig ist, erkennt man an den jeweiligen Zertifikaten oder Siegel wie zum Beispiel PEFC, FSC, Blauer Engel oder Naturland. Recycling ist aber auch, wenn man Möbel nicht einfach wegwirft, sondern verschenkt oder verkauft. Auch eine Spende ist sinnvoll, denn oft brauchen gemeinnützige Vereine wie beispielsweise die Caritas solche Möbelstücke. Und selbst kann man auch im Bekanntenkreis oder bei Kleinanzeigen nachforschen, ob es hier nicht etwas Passendes zu kaufen gibt.
 

upcycling // © Geber86

Material
Dieses sollte nicht nur zertifiziert sein, sondern idealerweise natürlich: Konventionell erhältliche Materialien enthalten nämlich oft umweltschädliche Lacke oder gesundheitlich bedenkliche Schadstoffe, die wir dann im eigenen Zuhause einatmen. In vielen Sofas stecken zum Beispiel oft schädliche Polsterungen, so dass man auch hier einen kritischen Blick auf das „Innenleben“ werfen sollte. Und auch bei Deko-Elementen, die eine Wohnung ja eigentlich erst individuell machen, gibt es viele nachhaltige Second-Hand-Alternativen zu den seriell hergestellten Kerzenständern, Bilder oder anderen Objekten. Gesünder und damit glücklicher lebt es sich stets mit natürlichen Materialen, die dank modernen Produktionsverfahren auch immer öfter verfügbar sind.

Modularität
Auf Flexibilität in Sachen Möbel setzt vor allem der gewerbliche Bereich: Modular gebaute Möbel haben nämlich den Vorteil, schnell und einfach umfunktioniert werden zu können. Auch Menschen, die oft umziehen, wissen diese modularen Möbel zu schätzen. Genauso wie Personen, deren Lebenssituation sich verändert und man beispielsweise aus einem Arbeitszimmer nun ein Kinderzimmer machen muss. Durch diese flexible Eigenschaft wird natürlich die Nutzungsdauer der Möbel erhöht und macht sie damit auch nachhaltig.

Ressourcen
Ressourcenschonung spielt beim Thema Nachhaltig ebenfalls eine wichtige Rolle: Durch moderne Verbindungs- und Fertigungstechniken können beispielsweise massive Arbeitsplatten in Leichtbauweise gefertigt werden ohne dass dabei die Stabilität oder Funktion beeinträchtigt wird. So wird Material und Gewicht reduziert, was sich im Transportaufwand positiv widerspiegelt. Ressource heißt aber auch Substanz und substanziell sind Pflanzen in der Wohnung. Sie sind nicht nur eine Erholung fürs Auge, sondern verbessern auch das Raumklima, weil sie Schadstoffe wie Benzol oder Formaldehyd aus der Luft filtern können. Wer keinen „grünen Daumen“ oder wenig Zeit hat, sollte zu Pflanzen greifen, die auch bei wenig Aufmerksamkeit überleben wie zum Beispiel Bogenhanf, Philodendron, Sukkulenten, Grünlilie oder Geldbaum.

Leichtigkeit
Nachhaltig leben heißt oft auch leichter bzw. flexibler zu leben: Auf festgefahrene Gewohnheiten zu verzichten und neue Wege einschlagen, wirkt sich nämlich nicht nur auf die Einrichtung, sondern auch auf unsere Einstellung gut aus. So setzen viele beim Material inzwischen auf Bambus statt Holz. Bambus ist nämlich stabil, aber zugleich biegsam und leicht. Bambus wird obendrein nicht mit Pestiziden oder Dünger behandelt und wächst dennoch schnell nach. Zudem haben Möbel aus Bambus eine lange Lebensdauer und sehen noch dazu in Sachen Design schick aus.

Fazit
Im Endeffekt findet man über derartig neue und nachhaltige Ideen so auch seinen eigenen Stil – und wenn man Möbel nach dem eigenen Geschmack aussucht, wird man sich auch viele Jahre daran erfreuen. Denn wer sich gerne in seiner Wohnung aufhält, ist auch glücklich. Mit nachhaltigen Möbeln und Einrichtungsgegenstände macht man auf jeden Fall einen wichtigen Schritt in diese Richtung, denn man erreicht mehr Ruhe im Alltag, mehr Übersicht im Haushalt und mehr Lebensqualität im Allgemeinen.

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