Apropos Leben Gefühltes Tagebuch: Schweißwärts
Unser Alien fragt sich, warum die Menschen nässen: „Bei Anstrengung oder Hitze neigen die Erdbewohner zu Feuchtigkeit. Das ist ungewöhnlich, denn die Temperaturen auf der Erde sind ja ziemlich moderat. Dann stellen sie sich unter einen Wasserstrahl, um sich abzukühlen. Ein seltsames Phänomen.“
Der Mensch besteht zu einem Großteil aus Wasser. Wir kommen ja auch ursprünglich aus dem Meer. Der Schweiß dient zur Abkühlung, beim Verdampfen der Flüssigkeit auf der Haut wird selbige gekühlt. So funktionieren ja auch manche technischen Kühlsysteme, die gerade im Sommer zum Einsatz kommen, entweder für den Hausgebrauch oder für Maschinen. Aber die Schweißdrüsen auf der Haut sind nicht alle gleich: Am ganzen Körper befinden sich Poren, die fast reines Wasser abgeben. Dann gibt es noch Drüsen unter den Achseln und in der Schamgegend, welche eine andere Funktion und Bedeutung haben. Durch die chemische Zusammensetzung von deren Absonderungen, die auch hormonelle Bestandteile haben, entsteht ein charakteristischer Geruch, an deren Entfaltung auch Bakterien Anteil haben. Diese zersetzen das Sekret und erzeugen die individuelle Note. Diese kann als unangenehm wahrgenommen werden. Dafür gibt es dann spezielle Produkte, die den Geruch neutralisieren oder überdecken. Davon lebt eine ganze Industrie. Nicht nur Seife, sondern auch Deos und Parfüms sind hier zu nennen. Früher war Körperpflege nicht so großgeschrieben wie heute. Das tägliche Waschen war ein Luxus. Noch vor hundert Jahren war die Badewanne höchstens einmal pro Woche angesagt. Heute ist die tägliche Dusche eher der Regelfall. Und das ist gut so. Denn Hygiene vermeidet Krankheiten und dient dem Wohlbefinden. Allerdings gab es seit dem Altertum auch Badehäuser, die regelmäßig aufgesucht wurden und auch eine soziale Funktion hatten.
Manche Leute schwören auf das Schwitzen in der Sauna. Bei hoher Hitze werden die allgemeinen Schweißdrüsen angeregt, der Kreislauf aktiviert und Schadstoffe aus dem Körper abgeführt. Auch beim Sport kann man diese positive Wirkung erreichen. Auf die richtige Kleidung ist dabei zu achten: Moderne Synthetik leitet den Schweiß gut ab, Baumwolle saugt dafür die Feuchtigkeit auf. Um Geruch zu vermeiden, sollte man die Sportklamotten öfter mal waschen oder zumindest gut auslüften. Auch an den Füßen kann sich unangenehmer Schweißgeruch bilden. Um dies nicht zu einem lästigen Dauerproblem werden zu lassen, sind Sandalen oder barfuß laufen, soweit möglich, eine gute Idee. Hunde haben gute Nasen. Sie können über den Körpergeruch von anderen Lebewesen auf deren Befindlichkeit schließen. Fast unglaublich, was die Vierbeiner so alles aufspüren können, anhand der flüchtigen Geruchsmoleküle. Unter Stress verändert sich die Zusammensetzung des Schweißes, weil andere Hormone freigesetzt werden. Und auch im Bereich der Erotik haben die Schweißdrüsen eine Funktion: Über Sympathie oder Antipathie wird unbewusst über den Körpergeruch in Sekundenschnelle entschieden. So wirken auch Pflegeprodukte im Zusammenspiel mit dem individuellen Duft sehr unterschiedlich. Da hilft nur Ausprobieren. Und nicht immer wirkt es auf gleiche Weise. Manche Tiere haben übrigens keine ausgeprägten Schweißdrüsen. Diese erreichen die Temperaturregulation über Hecheln oder Wälzen am kühlen Boden oder im Wasser. Bei Sommerhitze empfiehlt es sich für uns Menschen, dass wir genügend gesunde Flüssigkeit zu uns nehmen. Wasser ist da immer zu empfehlen. Auf anstrengende Tätigkeiten in praller Sonne sollte man möglichst verzichten. Zum Thema Gesundheit sagt der Volksmund in Italien: „Lieber Schwitzen als Husten“. So kann man gut vorbeugen.