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Bestens aufgehoben – Gute Betreuung im Alter

Best Agers Bestens aufgehoben – Gute Betreuung im Alter

kk - 27.11.2022 - 12:00 Uhr

Alleinsein im Alter muss nicht sein und es gibt zahlreiche gute Betreuungsmöglichkeiten auf die man hierzulande zurückgreifen kann: Dazu gehören auch so genannte Besuchs- und Begleitdienste, die ein willkommene Unterstützung für ältere Menschen sind, die entweder noch zuhause leben oder schon in einem Pflegeheim wohnen. Sei es nur, jemanden für den Kaffeeklatsch zu brauchen oder als Begleitung zum Arzt oder Supermarkt, wir geben Tipps wie man den passenden Besuchsdienst findet.

 

Definition: Was sind Besuchs- und Begleitdienste?

Die offizielle Definition lautet wie folgt: „Besuchs- und Begleitdienste sollen Menschen, die aufgrund von Krankheit, Alter oder Behinderung nur schwer allein zurechtkommen, bei den Dingen des Alltags unterstützen und die Lebensqualität der Betroffenen steigern. Gleichzeitig gelten Besuchs- und Begleitdienste als Entlastungsangebot für pflegende Angehörige, die durch die Betreuung eine kleine Auszeit bekommen oder wichtige Dinge erledigen können“.

Organisiert werden diese von verschiedenen Trägern wie Städte, Wohlfahrtsorganisationen, Verbände (zum Beispiel die Diakonie) und zunehmend auch von privaten (Online-)Anbietern. So kann man individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen suchen, denn angeboten werden mittlerweile eine Vielzahl von unterschiedlichsten Hilfen – hier ein grober, aber nützlicher Überblick:

Unterhaltung: Spazierengehen, Plaudern, Vorlesen oder Spielen
Begleitung: Arzt- oder Behördenbesuchen
Freizeitaktivitäten: Besuch von Theater oder Oper
Bürokratiehilfe: Schreiben von Briefen
Haushalt: Unterstützung bei Haushaltsaufgaben
All diese Angebote sind darauf ausgerichtet, im Alltag zu helfen, vor allem wollen sie jedoch ein Plus an Lebensfreude im Alltag verbreiten. Denn eines ist laut Pflegenden für Senioren am schwersten zu ertragen: Die Langeweile. Ob man alleine daheim ist oder im Pflegeheim, das darauf Warten, das etwas passiert oder jemand vorbei kommt, ist laut Aussagen der meisten, das schlimmste. So haben Besuchs- und Begleitdienste in der Regel zwar keine fachpflegerischen Kompetenzen, können aber eine gute Ergänzung sein, wenn familiäre, freundschaftliche oder nachbarschaftliche Hilfen einmal nicht ausreichen.

 

Kosten: Wie teuer sind Besuchs- und Begleitdienste?

Es gibt natürlich auch ehrenamtliche Besuchs- und Begleitdienste, aber nicht alle sind kostenlos: Bei manchen wird nach Stunden abgerechnet, wobei die Stunde zehn bis 20 Euro kostet, eine Übernachtung noch einmal zehn Euro extra. Zum Teil muss man als Angehöriger oder Senior die Fahrkosten übernehmen, wenn man einen Helfer aus dem Besuchs- oder Begleitdienst um Unterstützung bittet. Und neben den rein ehrenamtlich Tätigen gibt es noch die ausgebildeten Betreuungsassistenten nach §§ 43b, 53b SGB XI, die auf Honorarbasis arbeiten. Bei Online-Vermittlungsplattformen liegt der Preis hierfür bei rund 15 Euro pro Stunde. Ein Tipp zu den Kosten: Für Berechtigte übernimmt die Pflegekasse die Kosten für einen Besuchs- und Begleitdienst (§ 45a,b SGB XI) im Rahmen des Entlastungsbetrags mit bis zu 125 Euro monatlich, sofern der jeweilige Anbieter nach dem jeweiligen Landesrecht anerkannt ist.

 

Krankenhausfall: Gibt es auch hier Besuchs- und Begleitdienste?

Ja, auch in diesem Fall kann man auf Helfer zurückgreifen und diese tragen den schönen Namen die „Grünen Damen und Herren“ (aufgrund ihres grünen Kittels). Sie helfen zum Beispiel beim für ältere Menschen schwierigen Ausfüllen von Formularen, übernehmen kleinere Besorgungen, lesen aber auch vor, unterhalten sich mit den Patienten oder begleiten sie bei Spaziergängen. Pflegerische Aufgaben dürfen die Grünen Damen und Herren allerdings nicht übernehmen. Darüber hinaus gibt es auch Einrichtungen für eine Tages- oder Nachtpflege: Pflegebedürftige Menschen, die sonst allein zu Hause sitzen würden, können hier unter Betreuung ihren Tag oder die Nacht verbringen. Das ist nicht nur für die Betroffenen eine große Hilfe, sondern auch eine große Entlastung für pflegende Angehörige, vor allem, wenn diese berufstätig sind. Abgesehen von diesen speziellen Angeboten sowie Fahrdiensten zu Einrichtungen der Tages- und Nachtpflege halten viele Kommunen und Städte auch alternative Fahrdienstleistungen bereit, etwa zum Einkaufen oder für die Fahrt zum Friedhof.

 

Besondere Fälle: Was gibt es noch an Besuchs- und Begleitdiensten?

Auch Menschen, die im Seniorenheim leben, sehen sich nach Begleitung, die ihnen Unterhaltung im eintönigen Alltag bietet: Oftmals fehlt den Pflegekräften die Zeit für ein persönliches Wort, hier springen die Besuchs- und Begleitdiensten ein und bieten nicht nur eine große Fülle von Unterhaltungsangeboten an, sondern begleiten Senioren auch bei ihren Wegen durchs Haus, zum Gottesdienst, zum Frisör oder zu einem bunten Nachmittag. Sehr beliebt sind neben diesen menschlichen Zuwendung auch die so genannten Tierbesuchsdienste, die sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreuen. Dabei werden Hunde, Katzen, Kaninchen, ja sogar manchmal auch Hühner direkt ins Pflegewohnheim gebracht und wer möchte, darf die Tiere streicheln. Schüchterne Bewohner können einfach auch erst einmal zuschauen, Tatsache ist dabei: Tiere sind eine großartige Möglichkeit, vor allem Menschen mit Demenz zu erreichen, denn sie entspannen, regen zu vielen Gesprächen an und bereichern ganz allgemein das Leben und die Lebensqualität im Alter.

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