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Perfekt gegessen ist halb gewonnen Trends, Benimmregeln und Tipps...

mg - 24.09.2018 - 07:00 Uhr

Hunger... Genuss geht durch den Magen und das Essen soll mehr sein als nur das bloße Befriedigen eines täglichen Grundbedürfnisses. Essen ist ein Bedürfnis – Genießen ist eine Kunst. Dazu gehen wir gleich mal ins Restaurant und entdecken bei einem ausgiebigem Menü einige Trends, Benimmregeln und Tipps...

Los geht es mit dem Aperitif. Schließlich haben wir uns nach einem langen Arbeitstag bzw. am Wochenende erstmals ein Glas verdient, bevor wir mit dem Essen beginnen. Getränke kommen und gehen, so wie andere Dinge auch. Hat vor einiger Zeit noch der Aperol Spritzer von Italien kommend Europa erobert, so war es wenige Jahre danach der minzige Hugo und macht seit Neuem ein französisches Aperitif-Getränk mit dem Namen Lillet, bestehend aus Wein und Likör, seinen Siegeszug. Und so stimmen wir uns – trendy wie wir sind – mit einem erfrischenden Getränk, das beispielsweise aus Lillet, Prosecco und Limonade in Kombination mit ein paar Früchten besteht, auf ein herrliches Abendessen ein.

Nun ist die Vorspeise dran. Wir setzen uns zu Tisch und sehen gleich mehrere Bestecke und Gläser, und wissen nicht, wo wir anfangen sollen. Dabei ist es eigentlich ziemlich einfach: außen anfangen und sich immer in Richtung Tellernähe heranarbeiten. Das Wasserglas steht grundsätzlich am äußersten rechten Rand. Stehen mehrere Gläser für Wein & co. auf dem Gabentisch, werden diese von rechts nach links verwendet. Wenn es besonders edel hergeht, dann am besten den Mund vor dem Trinken mit einer Serviette abtupfen. Es gibt noch jede Menge weitere Regeln, wobei es im Wirtshaus um die Ecke natürlich bei weitem nicht so gehandhabt wird, wie im Edelschuppen. Es ist einfach ein bisschen Gespür angebracht, um zu beurteilen, ob man die Restaurant-Knigge peinlichst beachten sollte oder ob es auch mal etwas legerer ablaufen kann. So sollte – wenn es genau hergehen muss – etwa Salat nicht geschnitten, das Messer nicht abgeschleckt, der letzte Suppenrest nicht durch Tellerkippen oder der Saucenrest nicht durch Brottunken verzehrt und das Brot nur gebrochen und nicht geschnitten verzehrt werden.

Für die Hauptspeise begeben wir uns ins Ausland bzw. in eine für uns neue Stadt. Zuhause haben wir ja alle unser Stammlokal und Lieblingsgasthaus und wissen, wo wir was essen können. Wenn wir auf Urlaub oder mal in einer anderen Stadt sind, dann fällt uns das nicht so leicht. Anfangs lassen wir uns nicht gleich von den Restaurants kleinkriegen, die mit vielen Fotos oder Leuchtreklame für sich werben. Die sind in vielen Fällen nur Touristenabzocke. Eine handgeschriebene Speisekarte mag altmodisch wirken, ist aber nicht selten Indiz ein leckeres Restaurant. Auch eine Speisekarte, die alles erdenklich Mögliche beinhaltet, sollte mit Vorsicht genossen werden. Die Pizza genießen wir doch am liebsten in der Pizzeria, den Fisch in einem Fischlokal oder die Sushi beim Japaner und nicht in einer Gaststätte, in der gleich alles angepriesen wird. Bei einer zu vollen Speisekarte ist außerdem das Risiko viel höher, dass oft auch Fertiggerichte und nicht frisch Zubereitetes serviert wird. Dann noch ein Blick auf die Stühle. Billige Plastiksessel deuten oft auf einen billigen Touristenschuppen hin, während edle Holzstühle oder geflochtene Sessel eher für ein gutes Lokal sprechen.
 

Wenn wir etwa landes- oder regionentypische Gerichte auf dem Tisch haben möchten, dann muss es nicht unbedingt im Restaurant tausendfach angepriesen sein, dass hier „typisches“ Essen angeboten wird. Wenn dann noch wenige bis gar keine Einheimische, sondern nur Touristen im Restaurant ihr Essen einnehmen, dann wird es mit den regionalen Gerichten nicht so weit her sein. Ein authentisches Lokal, das gut besucht und nicht nur von Touristen aufgesucht wird, kann ein wesentlich wichtigerer Richtwert für ein leckeres Restaurant sein. Ein Blick in die aktuelle Tageskarte lohnt sich auch immer und vielleicht will man auch mal was Unbekanntes oder Exotisches riskieren, auch wenn man sich im Ausland befindet und die Sprache vielleicht nicht versteht.

Ein Tipp ist auch, nicht nur in den vielbesuchten Gegenden und in der Nähe von Sehenswürdigkeiten nach Restaurants Ausschau zu halten, sondern auch mal einen Umweg in eine Seitengasse oder vielleicht sogar in ein anderes Viertel zu machen. Die Einheimischen machen das ja auch so. Oft sind die besten Restaurants auch diejenigen, die so ganz und gar nicht danach aussehen: klein und unscheinbar und ohne viel Drumherum. Wenn das Menü klein, aber fein ist, dazu noch Gerichte dabei sind, die mit regionalen Zutaten zubereitet werden oder von einem Bauernhof der Gegend kommen, dann sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wobei bei der Restaurantauswahl sicher auch ein bisschen Glück und Spürsinn dabei sein kann.

Viele verlassen sich heutzutage auf Kommentare von Internet-Bewertungsportalen wie etwa Tripadvisor. Die Kommentare führen oft haargenau an, was gegessen wurde, wie es schmeckte, was die Bedienung richtig oder falsch machte, vielleicht sogar, wie die Toiletten aussehen. Diese Kommentare mögen helfen und zu einem Restaurantbesuch inspirieren oder nicht, gedankenlos angenommen werden sollten sie jedoch auch nicht. Denn immerhin hat jeder und jede seinen eigenen Geschmack, kann das Personal mal einen schlechten Tag haben und muss es nicht unbedingt ein Indikator für gutes oder schlechtes Essen sein, wenn mal eine Kleinigkeit kritisiert wird. Wenn es ihm Gegenteil nur Lob gibt, heißt das auch noch nicht, dass es sich um das beste Restraunt der Stadt handelt. Außerdem wissen wir ja nie, von wem genau die Kommentare stammen und welche Intentionen sie verfolgen. Und noch was: Ab und zu kann es auch gut sein, ganz unvoreingenommen ohne Tipps von anderen oder Kriterien von Bewertungsportalen selbst was zu entdecken.

Und noch was: Rauchen beim Essen ist schon seit langem out. Egal, ob zu Mittag, beim Abendessen oder schon gar nicht schon gar nicht beim Frühstück, wenn wir gerade aufgestanden sind. In den meisten Ländern darf in den Lokalen sowieso nicht mehr gequalmt werden und so versteht es sich von selbst, dass wir die Zigarette – wenn überhaupt – nur draußen oder erst dann anzünden, wann alle schon fertig sind. Das Rauchverbot hat sich nicht umsonst auch in Rauchernationen bewährt und ist zum Vorteil für alle.

Schließlich kommen wir noch zum Dessert. Denn auch wenn wir schon ausgiebig gegessen haben, dann ist für eine leckere Nachspeise immer Platz und nicht selten kommt es vor, dass die Nachspeise das absolute Highlight war. Nicht umsonst wird auch im sexuellen Sinn oft von einem Dessert gesprochen. Und natürlich achten vor allem wir auf unsere Figur. Aber bereits ein paar Früchte, ein leichtes Beerenmousse oder ein leichter Apfelkuchen können ihre Dienste tun. Und der Trend geht sowieso hin zu leichten Desserts und zu weniger ist mehr. Am Ende eines gelungen Essens noch ein absolutes No-Go: Geschirr nach dem Essen stapeln – das macht man nur zu Hause, schließlich waschen wir das Geschirr im Restaurant nicht selber ab. Bleibt uns nur noch eines zu sagen: Egal, wo, wie und wie viel wir essen, wir wünschen guten Appetit!

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