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Gewalt gegen Lesben

Gewalt gegen lesbische Frauen Gewalt gegen lesbische Frauen findet kaum Beachtung

ja - 18.07.2020 - 14:00 Uhr

Kaum Anzeigen, wenig genaue Zahlen, nahezu keine öffentliche Debatte aber dennoch ein großes Problem: Gewalt gegen Lesben.
Selbst von queeren Medien wenig aufgegriffen, ist die Gewalt gegen lesbische Frauen in den letzten Jahren laut Aussage der Polizei Berlin sogar in die Höhe gegangen. Dennoch wird darüber wenig bis gar nicht gesprochen, obwohl oftmals ein hohes Maß an Gewalt im Spiel ist.

Leider erfahren Menschen der LGBTI*-Community im Laufe ihres Lebens häufig verschiedene Formen von Gewalt aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Von Diskriminierung oder Mobbing am Arbeitsplatz, bis hin zu körperlichen Straftaten sind die verschiedensten Delikte vertreten. Doch beim Betrachten unterschiedlicher Studien findet man häufiger Zahlen und Berichte von Schwulen als von Lesben, auch wenn es in jedem Bereich eine hohe Dunkelziffer gibt. Woran das genau liegt ist nicht belegt. Es könnte aber damit zu tun haben, dass Frauen Gewalterlebnisse aufgrund von Scham tendenziell eher mit sich selbst ausmachen als Männer.

Schaut man sich die wenigen Zahlen zum Thema an (etwa von der FRA zusammengefasst, 2013) wird deutlich, dass bereits 51 % der Lesben körperliche Gewalt aufrgund ihrer sexuellen Orientierung erfahren haben.

Oftmals handelt es sich hier sogar um sexualisierte Gewalt. Was dabei zunächst sexistisch klingen mag, ist laut einigen Studien jedoch traurige Realität: Frauen werden häufiger zum Opfer sexueller Gewalt als Männer. Lesbische Frauen sind dabei nicht weniger betroffen als nicht lesbische. Außerdem erfahren sie aufgrund ihres Geschlechtes oftmals eine sogenannte Mehrfachdiskriminierung.

 

Lesbisches Paar

Ein Beispiel für sexuelle Gewalt an lesbischen Frauen war erst 2019 in verschiedenen Medien präsent. Im genannten Fall wurde ein lesbisches Paar von jungen Männern dazu aufgefordert, sexualisierte Handlungen vorzunehmen. Nach ihrer Weigerung wurden sie letztendlich von der Gruppe zusammengeschlagen. Durch diese grauenvolle Tat wird ein großes Problem in Betracht der Gewalt gegen Lesben deutlich: Sexualität zwischen Frauen wird von der Gesellschaft, insbesondere von heterosexuellen Männern, oft nicht als "vollwertig" angesehen. Einige dieser Personen empfinden sexuelle Handlungen zwischen zwei Frauen als besonders erregend, vor allem wenn diese laut sexistischen Vorstellungen von Weiblichkeit besonders "feminin" aussehen. Hier besteht offensichtlich viel Aufklärungsbedarf, damit Menschen sensibilisiert werden, mehr Fälle zur Anzeige kommen, und in Zukunft mehr Opfern geholfen werden kann.

Mittlerweile gibt es für Betroffene einige darauf spezialisierte Beratungsstellen oder Telefonhotlines. Ob die Fälle von Gewalt an lesbischen Frauen tatsächlich zugenommen haben (wie die Polizei Berlin mitteilte), oder ob sie auch aufgrund solcher Beratungsstellen öfter zur Anzeige gebracht werden ist unklar. Sicher ist aber, dass hier ein akutes Problem besteht, welches viel zu wenig Aufmerksamkeit von der Gesellschaft bekommt.

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